Beachtenswerte Unterschiede gegenüber statischen Tests
Nicht alle Studierenden erhalten die gleichen Fragen. Wenn das zu testende Thema unterschiedliche Inhaltsbereiche umfasst, werden daher möglicherweise nicht allen Testpersonen Aufgaben aus allen inhaltlichen Bereichen vorgelegt. Dies könnte insbesondere dann der Fall sein, wenn nicht für alle Teilbereiche Aufgabenstellungen auf allen Schwierigkeitsniveaus vorhanden sind. Wir empfehlen derzeit daher den Einsatz als formative Tests nach inhaltlich relativ homogenen Abschnitten. Ein adaptiver Test besteht nicht aus einer festgelegten Anzahl an Fragen, sondern dauert möglicherweise für die eine oder andere Testperson länger oder kürzer - je nachdem, welches Stop-Kriterium vorgegeben wurde. Daher müssen die Probanden beim Zeitmanagement beachten, dass ihnen nur die maximale erwartete Anzahl von Fragen angezeigt werden kann. Eine zeitliche Beschränkung pro Frage oder auch pro Test ist derzeit nicht implementiert. Ähnlich wie beim Frageverhalten mit sofortigem Feedback im regulären Moodle-Quiz-Format ist es nicht möglich, Testaufgaben zunächst zu überspringen, um diese zu einem späteren Zeitpunkt zu lösen. Dies liegt in der Natur des adaptiven Formats, bei dem die Auswahl der nachfolgenden Aufgabe vom Lösungsergebnis der vorherigen Aufgabe abhängt. Ein wesentlicher Unterschied zum konventionellen Test besteht in der für die Teilnehmenden ungewohnten Erfahrung, dass unabhängig von der eigenen Anstrengung und auch dem Leistungsniveau im Mittel nur ca. die Hälfte der vorgelegten Items gelöst werden kann. Für leistungsstarke Testpersonen kann diese 50/50 Chance möglicherweise anfangs demotivierend wirken, das sie ein anderes Fähigkeits-Selbstkonzept (oder auch eine andere Selbstwirksamkeitserwartung) haben. Leistungsschwächere Personen sind hingegen möglicherweise im Nachgang von einer schlechten Testbewertung überrascht, da sie im Gegensatz zu sonst ungewohnt viele Aufgaben lösen konnten. Die adaptive Funktionsweise des Tests sollte den Studierenden daher im Vorfeld transparent erläutert werden. Tatsächlich tendiert die Methodik, durch die allen Probanden Aufgaben mit der individuell gleichen Lösungschance vorgelegt werden, eher dazu, dass die Auswirkungen von zwischen Personengruppen vorliegenden motivationalen Unterschieden reduziert werden. Die Rückmeldung des Testergebnisses in Form des erreichten Leistungsniveaus anstatt wie gewohnt als Prozentsatz oder Note ist ein weiterer Unterschied zum herkömmlichen Test (siehe Vorbereitung → Rückmeldung). Hier wird zukünftig eine verbalisierte Interpretationshilfe für die Studierenden von Nutzen sein (derzeit noch nicht im Plugin integriert). |