Schwierigkeitseinstufung der AufgabenFür jede Aufgaben, die in einem adaptiven Test verwendet werden soll, muss der zugehörige Schwierigkeitsgrad bekannt sein. Hierzu müssen also alle Aufgaben der für den Einsatz geplanten Fragensammlung entsprechend eingestuft werden. Dies bildet einen der beiden Schwerpunkte der Einsatz-Vorbereitung. Zunächst sollten Überlegungen zur Anzahl der Schwierigkeitsstufen erfolgen. Hier haben wir gute Erfahrungen mit ca. 4-5 Niveaustufen gemacht; eine feinere Einteilung hat sich in den von uns betrachteten Szenarien nicht als notwendig erwiesen. Jede dieser Niveaustufen sollte durch entsprechende Lernziele (Subskills) charakterisiert sein - dies erleichtert später die Interpretation der Ergebnisrückmeldung. Die erstellten Aufgaben sollten in ihrer Gesamtheit die aufeinander aufbauenden Kompetenzstufen abbilden, wobei auf jedem Niveau (insbesondere auch auf dem Minimal- und dem Maximal-Niveau) ausreichend Fragen vorgehalten werden sollten. Die notwendige Anzahl an Fragen ist dabei natürlich von der geplanten Testlänge abhängig: Bei uns waren für eine Testlänge von 8-15 Fragen in jedem Niveau 7-10 Fragen ausreichend. Die Zuordnung zur jeweiligen Schwierigkeitsstufe sollte anhand der für die Lösung der Aufgabe erforderlichen Kompetenzen erfolgen und nicht z.B. nur erhöhten Zeitbedarf oder eine (konventionell häufig in Form einer höheren Punktzahl ausgedrückte) stärkere Relevanz der Aufgabe im Rahmen der Lehrveranstaltung widerspiegeln. Für die Einordnung der Aufgaben in die Schwierigkeitsstufen haben wir unterschiedliche Möglichkeiten ausgelotet: Wenn es sich um bereits vorhandene Aufgabensätze handelt, die jetzt in einem adaptiven Szenario eingesetzt werde sollen, können die aus vorherigen konventionelle Testeinsätzen bekannten Lösungshäufigkeiten als erste Grundlage für die Zuordnung zu Stufen genutzt werden. Wenn jedoch keine Nutzungsstatistiken vorliegen, ist eine datenbasierte Einordnung daher nicht möglich ist. In diesem Fall haben wir für die Anpassung von Altaufgaben an Schwierigkeitsniveaus auf theoriegeleitete Ansätze zurückgegriffen. Inspiriert durch die konstruktivistische Lerntheorie, kann man Aufgabenabstufungen mittels Scaffolding erstellen, d.h. der schrittweise Vereinfachung einer schwierigen Aufgabe durch Hilfestellungen in Form von Anleitungen oder Denkanstößen. Mit dem selben Ansatz kann man auch direkt Aufgaben neu erstellen. Bei der Neuerstellung von Aufgaben empfehlen wir in Anlehnung an die kognitivistische Lerntheorie die Ausrichtung anhand von Blooms Lernziel-Taxonomie (Wissen, Verstehen, Anwenden, Analyse, Synthese, Evaluation). Da bestehende Aufgabenpools häufig auch Aufgaben enthalten, bei denen Teilpunkte vergeben werden, wurde das Plugin von uns entsprechend für die Nutzung erweitert: Über einen Schwellenwert kann eingestellt werden, ab welchem Prozentsatz an Punkten (z.B. 0.5 oder 0.75 etc.) Teilpunkte-Aufgaben als richtig gelöst bewertet werden sollen. Dieser Schwellenwert muss im Einklang mit den Schwierigkeitsgraden stehen, die den entsprechenden Teilpunkte-Aufgaben zugeteilten werden, kann aber für jede Quiz-Instanz unabhängig neu festgelegt werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die nachträglich Überprüfung der vorgenommenen Frageneinstufung in regelmäßigen Abständen. Hierzu kann die Fragenauswertung des Plugins wertvolle Hinweise liefern, weshalb wir ein entsprechend justierbares Erinnerungs-Popup in die Einstellungen integriert haben. |