Interpretation der Rückmeldung des Testergebnisses an die Versuchsperson
Konventionell wird zur Bewertung von Leistungen häufig eine Notenangabe verwendet (z.B. Note 1 bis 5), die sich meist durch einen festen Umrechnungsschlüssel aus dem Prozentsatz an richtig gelösten Aufgaben ergibt. Diese Umrechnung wird an unterschiedlichen Institutionen nicht identisch, aber doch ähnlich gehandhabt. Herkömmliche Tests werden also bewertet anhand der Frage, wie viele Aufgaben erfolgreich (oder teilweise) erledigt wurden. Da die Studierenden bei adaptiven Tests in Abhängigkeit von ihrer abgerufenen Leistung Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeit vorgelegt bekommen, ist eine derartige Angabe als Testergebnis ungeeignet. Ein adaptiver Test liefert daher als Testergebnis eine andere Größe, und zwar eine Schätzung des Fähigkeitsniveaus des Probanden (einschließlich Schätzfehler), was einer Interpretation bedarf: Wenn bei der Schwierigkeitseinstufung der Aufgaben jeweils Niveaubeschreibungen für die erforderlichen Fähigkeiten (Lernziele) angelegt wurden, können diese als anzustrebende Kompetenzstufen verstanden werden. Allerdings ist hierbei folgendes zu beachten: Wenn Studierende als Testergebnis ein bestimmtes Fähigkeitsmaß zurück gemeldet bekommen haben, dann ist dies nicht gleichbedeutend damit, dass sie die zugehörige Kompetenzstufe bereits gemeistert haben. Die Rückmeldung eines Fähigkeitsniveaus bedeutet, dass die/der Studierende eine 50/50 Chance hat, eine Frage dieses Schwierigkeitsniveaus richtig zu beantworten. Bei der Interpretation des automatisch berechneten Fähigkeitsniveaus gilt also, dass die/der Studierende die Fertigkeiten der zugehörigen Kompetenzstufe noch nicht vollständig beherrscht. Studierende von Fähigkeitsniveau 3 können beispielsweise also nicht alle Aufgaben des Schwierigkeitsniveaus 3 lösen. Sie beherrschen dieses Niveau also noch nicht richtig, sondern befinden sich mit diesem sozusagen auf Augenhöhe und können/sollten an Aufgaben des Niveaus 3 weiterarbeiten. Dieser Unterschied zwischen dem gemessenen Fähigkeitsniveau und den angestrebten Kompetenzstufen ist zum einen bei der Festlegen einer etwaigen Bestehensgrenze zu berücksichtigen. Vor allem aber benötigen auch die Studierenden eine verbalisierte Interpretationshilfe, die ihnen die Bedeutung des rückgemeldeten Fähigkeitsmaßes erklärt, da es nicht den ihnen bekannten Konventionen entspricht. Derzeit liefert das Plugin lediglich als Testergebnis die Höhe des berechneten Fähigkeitsmaßes als Dezimalzahl. Eine entsprechende Interpretationshilfe (vgl. Beispielformulierung) kann bislang nur separat als Moodle-Textfeld eingestellt werden. Wir arbeiten jedoch bereits an einer Plugin-Erweiterung, durch die die Beschreibung der Kompetenzstufen in das Plugin integriert wird und den Studierenden direkt im Anschluss an jeden Testdurchlauf zur besseren Interpretation ihres rückgemeldeten Fähigkeitsniveaus zur Verfügung steht. Feedback von Ihnen als Anwendern dazu, wie die Ergebnisrückmeldung bestmöglich gestaltet sein könnte, ist ausdrücklich erwünscht. |